Mein Seekajakfahren begann Ende April 2016 auf einem Brett. Mein Kanulehrer Ecki (Eckehard Schirmer vom Deutschen Kanuverband) legte ein langes schmales Brett auf zwei Metallböcke im Bootshaus, und ich sollte mich einschließlich Händen und Füßen darauf setzen, ohne herunterzufallen. Reichlich unterfordert vereinbarte ich daraufhin mit ihm die nächsten Trainingsstunden. Denn schließlich brachte ich als Berlinerin tolle Vorerfahrungen mit meinem Packraft Marke „Mircroraft“ auf dem Berliner Schlachtensee und rund um Schwanenwerder auf Wannsee und Havel mit. Wellen gabs da schließlich auch. Bei Regen allerdings blieb ich zuhause.
Das Packraft namens „U.S.S. Enterprise“ (nach der Fernsehserie „Star Trek the Old Generation“) ließ sich bequem mit Zubehör aufs Fahrrad laden. Es wog gerade mal drei Kilogramm. Da war die Fußluftpumpe, um sich am Strand nicht totzublasen, fast schwerer.
Auf diesem Bild baue ich gerade das Packraft – ein Leichtgewichts-Schlauchboot – auf. Noch sieht es zugegebenermaßen etwas albern aus.
Aber rund zehn Minuten später verfüge ich für Berliner Verhältnisse über ein ansehnliches Boot!
Und los gehts!
Ich gebe zu, dass ich, während ich diese Zeilen schreibe, dem Packraften etwas nachtrauere. Gewisse Vorteile liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Du brauchst lediglich ein Fahrrad, packst die Gummirolle des 3-Kilo-Boots rauf und das zerlegbare Paddel, als Windschutz oder Strandsitz taugt eine minimalistische Schwimmweste, und fährst Deinen Lieblingsstrand an.
Und die Sitzposition, sag ich!!! Ich kanns als Seekajaker nicht oft genug sagen! Die Sitzposition! Du lehnst Dich nach hinten auf Deine aufgeblasene Sitzlehne oder auf den hinteren Gummiwulst, Füße rauf aufs avantgardistische Spritzverdeck (schließlich ist es ein Packraft, kein simples Schlauchboot!), und ab, die Landschaft genießen.
Mein Highlight war das Berliner Weihnachten 2015. Da herrschten frühlingshafte Temperaturen, die Bäume trieben teils schon aus. Früher zählte ich zu den Joggern rund um den Schlachtensee – übrigens die schönste Joggingroute von Berlin. Tja, die Steigerung dazu kann nur noch sein: Rauf auf den See, und den Joggern rundherum zuschauen!
Rückblickend war meine Kleidung nicht unbedingt professionell. Ich mixte zum Raften einfach die Jogging- mit meinen Bikesachen. Nasse Füße und einen nassen Hintern bekam man sowieso immer. Schon damals bemerkte ich, dass es als Paddler eine schwierige Aufgabe war, gleichzeitig schön auszusehen. Das obige Bild ersetzt viele Worte…