Am 18. Januar 2018 tobte der Orkan „Friedrike“ über Deutschland. Bei uns oben in Kiel blies zwar Schnee über die Straßen wie in einem Schüttelglas, aber der richtige Orkan kam erst nachmittags an. Für zwei Seekajaker wie Ecki und mich sind Schneeflocken und Windstärken um 4 bis 5 Beaufort (hier Wikipedia zur Beaufort-Skala) kein Hindernis zu paddeln. Als Mountainbiker – meine Leidenschaft, bevor ich Seekajak entdeckte – fahre ich ganzjährig, und wenn Berlins Straßen und Waldpisten mit Schneedecken und Glatteis bedeckt sind, wechsel ich halt auf das Bike mit Spikereifen um. Ich bin bislang auch noch bei minus 20 Grad gefahren.
Windstärken 4 bis 5 waren mir von Mitfahrten mit Ecki zwischen den Nordseehalligen vertraut. Auch zeitweise Böen mit 7er Wind – bei denen ich fast nur noch auf der Stelle paddel – war ich durch Touren mit ihm gewohnt, zu ertragen. Mein Quengeln hörte in den Sturmböen sowieso niemand. Für Landratten: versucht mal, euch im Cabrio bei über 60 km/h zu unterhalten. Bei Sturmböen wie 7er Wind reicht dann auch Schreien nicht weit – naja, abhängig von der Windrichtung 🙂
Am 18. Januar begann alles wie üblich (hier das Video von unserer Tour zwei Tage zuvor, am 16. Januar): das zwiebelgleiche Anpellen von Winterkleidung mit Trockenanzügen im Bootshaus, das Rollen unserer Kajaks auf kleinen Bootswagen zum Steg hinunter. Wegen des Schneetreibens verzichtete ich diesmal auf die Mitnahme meiner neuen GoPro Action Kamera, denn ich hatte noch nicht herausgefunden, wie ich die Linse schneefrei halte. Zudem wollte ich bei den heutigen 1 Grad Celsius und bei den Windböen nicht ständig meine Hand zum Linseputzen aus den warmen Neoprenpfötchen vom Paddel nehmen.
Wir legten vom Steg ab und fuhren los. Wind Wind blieb notorisch von vorn in Gesicht und Augen. Tausende Nadelstiche. Ich zog meine Fleecesturmhaube über das Gesicht, so dass nur noch die Sehschlitze meiner Augen frei blieben und kniff die Augen zusammen. Damit ich leuchtend sichtbar blieb, hatte ich wie gewohnt meine gelbe Neoprenhaube über die Fleecesturmhaube gezogen.
Die heutige Tour hatten wir bei sanfterem Wetter bereits zwei Tage zuvor gemacht. Die hatte ich sogar gefilmt. Es war meine erste GoPro Tour. Zur heutigen Tour hatte ich Ecki angestiftet. Denn morgen wollte ich nach Berlin reinfahren. Der Wind vor der Haustür lockte mich wie ein Kind auf den Spielplatz auf See und ließ mich rufen: „Ecki, schau mal, Schneetreiben und Wind. Wir haben die Nordsee heute direkt vor der Haustür.“ Er murrte noch etwas, tat mir dann aber den Gefallen, seine Paddelkiste in den VW-Bus zu hieven und mit mir zum Kanuklub runterzufahren. Vorher hatte ich nochmal nachgebohrt, ob es wirklich nur Windstärke 4 bis 5 werden. Denn auf seinem Niveau – er war auch im Sturmtief Xaver noch auf See unterwegs – bin ich nicht. Bislang habe ich – aus sicherer Entfernung als Fußgänger am Strand – auf Sylt Windstärke 9 erlebt. Der Strand war von Wellen und grauem dickem Glibberschaum überzogen, aus dem Fetzen emporgerissen wurden. Der Wind fühlte sich an wie ein Düsenjet. Aus teils Scherz und Unglauben hatten wir Festländer uns zu etwa 60 Grad nach vorn in den Wind gelegt – und fielen trotzdem nicht um. Der Wind donnerte konstant, als drückte uns ein Brett von vorn. DAS war Windstärke 9.
Letzten Sommer war ich einmal allein auf der Förde, weil Ecki an dem Tag keine Lust hatte. Das Wetter sah gut aus, und einige von Eckis Routinen halte ich bislang noch für Auswüchse seines Seebären- bzw. Sicherheitsfimmels, je nachdem. Daher verzichtete ich auf seine Routine, vorher im „Windfinder“ nach der heutigen Windentwicklung zu schauen. Da erwischten mich in der Möltenorter Bucht am Ostufer penetrant anhaltende 7er Böen. 7 ist absolutes Limit bei mir. Die Wellen schoben mich rasend schnell mit sich in die Bucht hinein. Als ich es schaffte, trotz des zeitweise Querliegens zum Wenden umzukehren, kam ich gegen den Wind keinen Zentimeter voran. Ich klebte vor den Brechern zum Ufer hin fest. Es ist schon eine Kunst, dann die Position zu halten und sich nicht rückwärts schieben zu lassen.
Zum Glück bin ich schon so oft mit Ecki unterwegs, dass in solchen Situationen seine Sätze automatisch in meinem Hirn aufploppen.
Satz (1) „Wir müssen zum Ufer hinüber, von dem der Wind herkommt und fahren dann dicht am Ufer entlang heim. Dann müssen wir nicht die ganze Zeit gegen den Wind ankämpfen.“ Dieser Satz entfiel in meinem Kampf mit den 7er Böen, die nicht endeten. Denn ich kam dem kräftemäßg galaxienweit entfernt wirkenden jenseitigen Ufer keinen Zentimeter näher.
Also galt Satz (2) aus dem Handbuch für Seebären: „Kämpfe niemals gegen den Wind. Schneide ihn schräg.“ Dieser Satz half mir in jenem Sommer im Sturm aus der Möltenorter Bucht heraus, langsam, zäh.
Übrigens, damit das Paddeln im Sturm noch Spaß macht, gibt es für meine Trainingseinheiten in Kiel immer noch Satz (3): „Fahr ans Ufer, ruf mich an und ich hol Dich ab, oder ruf Dir ein Taxi.“ Daher war ich immer mit Handy und hinreichend Taxigeld unterwegs.
Bis auf das Schneetreiben war heute alles normal. Normale Wellen von vorn mit durchschnittlich gemeinem Wind von vorn. Damit hatte ich gute Trainingsbedingungen für die Touren, die Ecki mit seinen Spitzenpaddlern auf der Nordsee fährt, damit ich dort seesicherer mitfahren kann. Auf der Nordsee gibt es zusätzlich das Queren von unter der Oberfläche liegenden Sandbänken. Über ihnen kocht das Meer – die Wellen zerfallen zu wild ineinander tobenden Einzelhaufen. In ihnen tanzt das Kajak wie ein Flaschenkorken. In Kiel gibt es solche Trainingsbedingungen nur vor den Spundwänden mit ihren zurücklaufenden Wellen. Eike (der tolle Seekajakvideos macht – Youtube Kanal Baltic Surge) und andere wilde Paddler der Kieler Szene toben sich dort und in Brandungswellen gerne aus.
Erst ab dem Kabelleger (siehe mein Video „Trip to Falmouth Ship“ im vorigen Blog-Eintrag) ging bei mir nichts mehr. Ab hier hatten wir die schützende Enge der Förde verlassen. Der Wind fönte jetzt eisig und so mächtig von vorn, dass ich meinen Gegner erkannte und benannte: über 7.
Wie damals bei meiner Alleinfahrt vor Möltenort kam ich jetzt gegen den Eisfön keinen Zentimeter voran. Ecki vor mir machte das nichts aus. Er wirkte wie ein Sturmvogel. Mit gleichbleibend kräftigen und zugleich leicht wirkenden Paddelschlägen wurde er vor mir kleiner und kleiner und entfernte sich in Richtung der nächsten Tonne von mir. Wenn Du im Windkanal von vorn hängst, bringt Rufen nach vorn nichts. Also konzentrierte ich mich auf ihn, damit er sich umdreht. Bei uns funktioniert das. Wir haben inzwischen ein mentales W-LAN zwischen uns beiden. Er drehte sich um und wendete. Ich war erleichtert, ihn endlich wieder vor mir größer werden zu sehen.
Die See um uns her war nun flach wie Riffelglas. Die Sturmböen drückten die Wellen platt. Ich hob mein Paddel und signalisierte Ecki damit, dass ich aufgeben wollte. Ich war froh, dass er mit eigenem Zeichen zustimmte.
Im kurzen Moment des Paddelhebens pfiff mein Kajak etwa hundert Meter rückwärts über das windgeplättete Meer. Ich war von der Stärke, die der inzwischen tobende Sturm – entgegen dem Wetterbericht – hatte, beeindruckt und hörte testweise ganz mit dem Paddeln auf. Mein Kajak sauste 500 Meter rückwärts, schon flog der Kabelleger seitwärts an meinem Blick vorbei, das dicke rostige Boot war wie eine fliegende Taube, während ich stillstand und nichts tat.
Mir war deutlich, dass mir nicht mehr viel Zeit verblieb, um meine Knochen heil und sicher zum Kanuklub zurück zu befördern. Ich wendete an Ort und Stelle über dem Riffelglas aus Wasser, damit ich es nicht quer zu den baldigen Riesenwellen tun müsste, die ich erwartete. Von der Nordsee kannte ich schon das Phänomen, das Ecki fachmännisch „Fetch“ nennt:
Je (1) stärker und
(2) länganhaltender und
(3) über lange Strecke Wind weht,
desto höher türmen sich die Wellen. Zu allen drei Faktoren hatte der Wind jetzt Zeit und Gelegenheit, und ich wollte ihm keine halbe Stunde zusätzlich geben.
Mein rasender „Rebel“ war im Surfen, also im Gleiten auf den von hinten schiebenden Wellen, schon immer schneller gewesen als Eckis „Nordkapp“. Kamen die Wellen hingegen von vorn, so hatte Ecki sprichwörtlich die Nase immer vorn. Durch seine instinktiv verkörperte Fahrtechnik konnte Ecki diese bootstypischen Ungleichheiten immer schnell ausgleichen.
Mein roter „Rebel“ wurde nach dem Wendemanöver in rasender Geschwindigkeit heimgetragen – heimgehoben – heimgespült… von Wellen, die mal mein Boot bis zu zwei Meter anhoben, mal es zu Tal sacken ließen, mal es als Brecher von hinten überspülten, wenn ich nicht die Speed hielt und obendrauf mitsurfte. Ich entschied mich für die Speedvariante statt die Brecher von achtern zu kriegen, denn die konnten leicht mein Boot querstellen und dann kippen. Bei dieser Kälte legte ich keinen Wert auf ein eisiges Bad. In welcher Entfernung von mir Ecki jetzt paddelte, konnte ich nicht abschätzen. War ich auf einer Welle, versuchte ich, durch Paddelschläge möglichst lange auf ihr zu bleiben. Instinktive Steuermanöver, um mit meinem wendefreudigen Boot nicht quer zu treiben, verlangten meine volle Aufmerksamkeit und Kraft. Ebenso eine Fähre, die von links meinen gewählten ufernahen Kurs zu kreuzen begann. Damit mich keine Welle vor die Fähre drückt, lenkte ich weiter auf See hinaus.
Alles ging jetzt rasend schnell: surfen, steuern, balancieren, aus Sekundenmomenten heraus einen Weg zwischen sicherer Ufernähe, Wellenrichtung und schnellstmöglicher Rückkehr zum Kanuklub finden. All das erlebst Du traumtänzerisch, überwahr. Deshalb ist Meditation für mich die Vorbereitung, um hundertprozentig in solchem Moment zu bleiben. In einer Perlenschnur solcher Momente, im Gefühl wie auf einer einzigen Welle in einer einzigen Böe kam endlich das Westufer der Förde in Sicht, meine Heimatseite, meine Hafenanlagen.
Im ersten Windschutz konnte ich mich endlich nach Ecki umschauen, der dicht hinter mir sein müsste, und ich konnte an den Hafenmauern bis zum „Kieler Kanu Klub“ und unserem Heimatsteg paddeln. Klar war: Das da draußen waren keine 4er bis 5er Winde mehr. Das war über 7 ab diesem rostigen Kabellegerschiff. Und es war das beste zur Lebensverlängerung, was ich tun konnte, als ich dort die Tour abblies, auch wenn ich sie Ecki vielleicht damit vermiest habe. Aber: Wo steckt er?
Der Schnee hatte sich verzogen. Statt dessen türmten sich Wellen und versperrten die Sicht. Ein Kajak mit Mensch drin sitzend in der Ferne lässt sich aus Paddlersitzhöhe ab 1,50 Meter Wellen dazwischen nicht mehr sehen, nur wenn es oder man selbst grad obenauf surft. Ich wartete, aber sah nichts.
Mein Glück, dieses Abenteuer überlebt und gemeistert zu haben, war unaussprechlich. Für den Laien: Ein voll beladenes Seekajak fährt sich wesentlich stabiler im Sturm und surft auch nicht so rasend schnell wie mein leerer „Rebel“ heute.
Am Ponton-Steg spritzten die Wellen des sturmbedingten Hochwassers zwischen den Holzbohlen hindurch, vielleicht einen halben Meter. Die See kochte. Ein tolles Fotomotiv. Aber ich hatte immer noch keine Lust, bei der Kälte die GoPro zur Hand zu nehmen. Und meine Sorge galt jetzt Ecki. Ich stieg auf den Ausguck am Ende des Holzstegs, hielt mich wegen der Vereisung bei jeder Stufe am Geländer fest, und verfluchte meine Kurzsichtigkeit. Er musste eigentlich jede Minute hier eintreffen und da draußen zu sehen sein. Aber ohne Brille nutzte mir auch der Ausguck nichts.
Mein Warten endete nicht an diesem Tag. Irgendwann schrieb ich im Klub zwei große Zettel, legte einen vor die Männerumkleide auf den Fußboden, den anderen auf Eckis Holzbrett im Klub, auf dem er seinen „Nordkapp“ bald lagern würde. Irgendetwas war schief gelaufen. Ich spürte, dass er kämpfte und in Not war, und ich versuchte es mir auszureden. Jemand wie er war für mich unsinkbar.
In der Dusche hatte ich mich aufgewärmt und überlegt, ob ich die Polizei anrufen sollte und wie Ecki reagieren würde – er kann sehr seebärisch böig reagieren – so ab Windstärke 7 – wenn ich die Polizei nach ihm ausschwärmen ließ. Obendrein müsste es eine Polizei fürs Wasser sein, aber hierfür hatte ich nicht die Sondernummer. Auch all die Warn- und Funkgeräte, die er sich im Klub wie ein Christbaum stets umhängt, hatten mich nie interessiert. Ich hielt sie für typisches Männerspielzeug und overdressed für die Kieler Badewanne.
Draußen spielte sich Dramatisches ab, sagte mein Körper. Ich versuchte, mir zu meinen Empfindungen, die sich aus der Entfernung klar in mir abzeichneten, die Story zurechtzulegen: Sein Körper ringt nach Luft, sein Herz kämpft, er wechselt zwischen Freude und konzentrierter Angst, weil er Dich im Sturm rumpaddelnd sucht. Er ist so überfokussiert, weil er Dich auf See sucht. Er muss etwas falsch gesehen haben und gedacht haben, dass ich gekentert bin. Er wird Dich am Ostufer als Du vor der Fähre in Richtung Fahrwasser reingefahren bist, in den Wellen aus dem Blick verloren haben. Jetzt kreuzt er mit seinem großen Verantwortungsgefühl nach Dir rum.
Ich spüre seelisch und körperlich, was ein Mensch erlebt, mit dem ich durch Touren in Wind, Gewitter, Nacht und hüfttiefen Schlamm verbunden bin. Die Fernwahrnehmung seines Kampfes machte mich, seit ich auf dem eisigen Holzausguck am Steg stand und ihn nicht sah, fast panisch. Geschichten von Fischerswitwen, die Kerzen in die Fenster stellen und nach dem Sturm endlos warten, zogen durch meinen Kopf.
Ich fuhr mit dem Taxi nach Hause, ließ seinen blauen VW-Bus auf dem Parkplatz vor dem Kanu-Club und Ecki wohl auf der See nach mir suchend zurück. Daheim hörte ich bald Schritte von der Veranda vor meiner Haustür. Glücklich lief ich hoch. Statt Ecki sah ich zwei Polizisten in gelben Warnwesten und hinter ihnen einen großen Polizeiwagen mit Blaulicht.
Ecki hätte einen Unfall gehabt. – Ich korrigierte die Männer, dass Ecki bei diesem Wetter keine Probleme hat und extremen Wert auf Sicherheit mit Boot und Ausrüstung legt. „Aber nicht, wenn der hintere Lukendeckel aufgeht und das Boot voll Wasser läuft. Ihn hat ein schwerer Gegenstand von hinten getroffen. Dabei ist der Lukendeckel abgesprengt und er musste das Boot verlassen. Es ließ sich nicht mehr fahren.“
In meine „Neins“ hinein sagten die Polizisten, dass Ecki von der Wasserschutzpolizei gerettet und jetzt auf der Notaufnahme im Uniklinikum liege.
Weil Ecki auch als Gutachter in Seenotfällen tätig ist, war er bereit, seinen eigenen Unfall im Internet in seinem Freakbereich – im „Seekajakforum“ zu veröffentlichen. Er ist der Auffassung, dass man viel aus Unfällen von anderen lernen kann. Auch mit mir hat er viele Gefahrensituationen und Unfälle, die er erlebt und besprochen hat, durchgesprochen. Deshalb nehme ich mir auch hier die Freiheit, die Geschichte aus meiner Sicht zu schildern.
Im „Seekajakforum“ warf Eckis Unfall viele Fragen und Emotionen auf. Am nächsten kommen mir Beiträge von Menschen, die diese Bedingungen auf See kennen und auch bei ähnlichen Bedingungen schon draußen waren. Sie wissen, dass man bei sich brechenden Wellen von 2 Metern Höhe zwei Kajaks nicht mehr sicher nebeneinander festhalten kann und wie wichtig beim Surfen vor Brechern Abstand zueinander ist, um einander nicht zu gefährden. Denn nichts kann tödlicher sein, als vom Kajakpartner die Bootsspitze in die Rippen gerammt zu bekommen. Im milderen Fall brechen Arme oder Bootsteile, wenn sich Kajaks im Sturm touchieren, weil die Höhe der Brecher sie zueinander versetzt.
Ecki und ich ziehen das Fazit, dass ich mit Sprechfunk umgehen lerne, dass ich tatsächlich die Wasserschutzpolizei alarmieren soll, dass wir auch bei kaltem Wasser und Wellen in voller Ausrüstung Schwimmübungen machen werden, um mit Sicherheitspolster den Ernstfall ernst zu üben, und dass wir unsere üblichen Partner-Übungen zum Wiedereinstieg nun auch unter üblen Wellenbedingungen testen werden. Und noch einiges mehr. Doch klar bleibt mir, dass ein Sport, der draußen in der Natur betrieben wird, nie zu hundert Prozent kontrollierbar sein wird. Ich glaube das ist es, was am meisten bei solchen Unfällen schmerzt.
Seebär Ecki verließ – gegen meinen und ärztlichen Protest – am Abend relativ fit auf eigene Faust mit Taxi und in blauem Krankenhausdress mit Socken angetan – die Notaufnahme. Er ließ sich zum Kanuklub fahren, zog sich dort um – denn ich hatte ihm Zivilsachen verweigert und wähnte ihn im Flatterhemdchen der Notaufnahme fluchtsicher -, sicherte die Wertsachen aus seinem Boot, das im Hafen bei der Wasserschutzpolizei lag, und kam dann endlich am späten Abend heim.
Zur Vollständigkeit der Story und als Hintergrundmaterial hier der Bericht von Udo Beier und die Anfänge der Unfall-Diskussion aus dem „Seekajakforum“: